„Tag des Zweithaars“ mit Schwerpunkt kreisrunder Haarausfall
7. Oktober 2008 - Dr. Uwe Schwichtenberg
Kreisrunde oder fleckige kahle Stellen auf dem Kopf. Manchmal sogar der Verlust der gesamten Kopf- oder Körperbehaarung. Das können die Folgen des kreisrunden Haarausfalls (Alopecia areata) sein, von dem etwa ein bis zwei Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens betroffen sind. Das entspricht in Deutschland etwa 800.000 bis 1,6 Millionen Menschen (Quelle: Trüeb, Ralph: Haare – Praxis der Trichologie. Steinkopf-Verlag, Darmstadt 2003). Mit dem Thema Alopecia areata befasst sich der diesjährige „Tag des Zweithaars“ am Samstag, den 18. Oktober 2008, initiiert vom Bundesverband der Zweithaar-Einzelhändler und zertifizierter Zweithaarpraxen (BVZ).
Zweithaar bietet mit seinen Möglichkeiten wie Perücken, Toupets oder Haarteilen passende Lösungen für Betroffene – beim kreisrunden Haarausfall genauso wie bei anderen Arten von Haar- und Hauterkrankungen. Am „Tag des Zweithaars“ stellen bundesweit Zweithaarpraxen verschiedene Möglichkeiten vor, dem Haarverlust mit Zweithaar zu begegnen. So können sich Betroffene und Interessenten ausführlich informieren und den Experten bei der Arbeit „über die Schulter schauen“. Interessierte können im Internet unter www.bvz-info.de beteiligte Mitgliedsbetriebe in ihrer Region finden.
„Alopecia areata führt oft innerhalb weniger Wochen zum Haarverlust“, erläutert Prof. Dr. Rudolf Schopf, Leiter der Haarsprechstunde an der Universitäts-Hautklinik Mainz. „Der rasche Haarverlust, der nur einzelne Bereiche erfasst oder auch die gesamte Kopfhaut (Alopecia totalis), beeinträchtigt das körperliche und seelische Wohlbefinden entscheidend.“ Bei vielen Patienten fehlen 30 Prozent und mehr der Kopfhaare. Bei manchen kommt es sogar zum völligen Haarverlust, auch der übrigen Körperhaare wie Barthaare, Augenbrauen und Wimpern (Alopecia universalis). Etwa bei einem Viertel der Patienten tritt die Erkrankung erstmals im vorpubertären Alter auf, Erwachsene sind häufig zwischen dem 20 und 30 Lebensjahr betroffen. Kinder und junge Männer leiden besonders häufig an der Erkrankung. Bei einem Großteil der Patienten wachsen die Haare von selbst wieder nach, meist innerhalb der ersten drei Jahre. „Individueller Haarersatz kann für Alopecia Areata-Betroffene sehr wichtig sein“, so Prof. Schopf. „Beim totalen Haarausfall gibt es praktisch keine Alternative zur Perücke. Zudem kann der Haarersatz die Zeit bis zum Nachwachsen der eigenen Haare erträglicher machen.“
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