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Aktuelle Veröffentlichung zu Nebenwirkungen einer äußerlichen Behandlung mit Minoxidil-Lösung
14. Mai 2002 - Dr. Jens Meyer

Ein aktueller Bericht der Fachzeitschrift "Journal of the American Academy of Dermatology" (J Am Acad Dermatol, February 1, 2002; 46(2): 309-12) befasst sich den möglichen Nebenwirkungen einer Behandlung des anlagebedingten Haarausfalls mit äußerlich anzuwendender Minoxidil Lösung (Handelspräparat Regaine).

Zum Hintergrund: Bereits die großen Studien mit Minoxidil-Lösung hatten gezeigt, dass etwa 5-6% der Anwender von 5%igem Minoxidil und ca. 2% der Anwender von 2%igem Minoxidil über Erscheinungen an der Kopfhaut wie Juckreiz, Rötung, Schuppung oder Trockenheit berichteten. Als Ursache dieser Symptome kommen insbesondere eine Irritation der Kopfhaut, eine Kontaktallergie oder die Verschlechterung eines seborrhoischen Kopfekzemes in Betracht. Während Patienten mit einem seborrhoischen Kopfekzem und einem Irritationsekzem jedoch zumeist nach einer zwischenzeitlichen Behandlung mit Teer- oder Kortisonpräparaten die Behandlung mit Minoxidil-Lösung fortsetzen können, kann eine Kontaktallergie das Ende der Minoxidiltherapie bedeuten. In den meisten Fällen ist der Lösungsvermittler Propylenglykol und nicht das Minoxidil selbst die eigentlich allergieauslösende Substanz. Da das Minoxidil jedoch nur sehr schwer in Lösung zu bringen ist, um einen Effekt an der Kopfhaut zu bewirken, kann jedoch nicht auf einen Lösungsvermittler verzichtet werden.

In dem Beitrag der amerikanischen Arbeitsgruppe wurde eine kleine Gruppe von Patienten mit dem Verdacht auf eine Kontaktallergie gegenüber Minoxidil-Lösung näher untersucht. Mit einem Pflastertest am Rücken (Epikutantestung) sollte das auslösende Allergen näher identifiziert und zudem erprobt werden, ob die mit Propylenglykol chemisch verwandte Substanz Butylenglykol als alternativer Lösungsvermittler in Frage käme.

Die Wissenschaftler kamen dabei zu den folgenden Erbegnissen: Es konnte bestätigt werden, dass Propylenglykol in den meisten Fällen als auslösendes Allergen für die Kontaktallergie gegenüber Minoxidil-Lösung verantwortlich ist. Eine Allergie gegenüber dem Wirkstoff Minoxidil selbst war nur bei einem geringen Teil der Patienten zu finden. Interessanterweise zeigte sich, dass die meisten Patienten mit einer Propylenglykol-Allergie in der Epikutantestung, trotz der engen chemischen Verwandtschaft, keine Allergie gegenüber Butylenglykol zeigten. Die Forscher schlossen daraus, dass im Falle einer Propylenglykol-Allergie, nach Abklingen der Symptome an der Kopfhaut, eine Behandlung mit einer butylen-haltigen Rezeptur versucht werden könne. Vorraussetzung sei allerdings die exakte Identifizierung des Allergieauslösers mittels Epikutantestung. Lediglich bei einer Allergie gegenüber Minoxidil selbst müsse auf diese Therapieform in Zukunft vollständig verzichtet werden. Die Autoren wiesen abschließend jedoch darauf hin, dass hinsichtlich der Wirksamkeit von alternativen Minoxidil-Zubereitungen noch keine Erkenntnisse vorlägen.

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